St. Pauli gegen Rostock: Polizei setzt auf Fan-Trennung

ARCHIV - Am Sonntag erwartet der FC St. Pauli Hansa Rostock zu einem Hochrisiko-Spiel. Foto: Michael Schwartz/dpa/Archivbild

Die Hamburger Polizei stellt sich mit starken Kräften auf das Hochrisikospiel in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock ein. Im Umfeld der Partie am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) werden mehrere Hundertschaften im Einsatz sein. Wie eine Polizeisprecherin am Freitag auf Nachfrage mitteilte, werden auch Beamte aus Schleswig-Holstein, Berlin und der Bundespolizei als Unterstützung angefordert.

«Die Fan-Trennung ist das A und O», sagte die Sprecherin weiter: «Nur dann sind wir in der Lage, vor allem die Sicherheit unbeteiligter Dritter zu gewährleisten.» Den Rostocker Fans, die einen Marsch in Bomberjacken zum Millerntor angekündigt hatten, sei ein mit dem FC St. Pauli abgesprochenes Angebot gemacht worden: Die Hansa-Anhänger sollen in zwei Sonder-S-Bahnen vom Hauptbahnhof zu den Landungsbrücken fahren und könnten von dort – von der Polizei begleitet – zum Stadion gehen.

«Ob das Angebot angenommen wird, wissen wir nicht», sagte die Polizeisprecherin. Das einheitliche Tragen von Bomberjacken sei zwar provokativ und auch problematisch, rechtlich aber nur schwer einschränkbar. Über die gesamte Stadt soll ein «engmaschiges Aufklärungsnetz» gelegt werden, um mögliche Konflikte schnell zu erkennen und eingreifen zu können.

Die Partie am Sonntag ist die erste seit März 2009, bei der wieder Hansa-Fans im Stadion des FC St. Pauli sein werden. Beim ersten Spiel der Mecklenburger nach dem Wiederaufstieg war das Kartenkontingent im Oktober 2021 nicht abgerufen worden, weil am Millerntor wegen der Corona-Pandemie eine 2G-Regelung geherrscht hatte. Aus Protest dagegen waren die Rostocker Anhänger nicht angereist.

Im April 2012 hatte die Partie auf Initiative der Polizei und auf Beschluss des Oberverwaltungsgerichts ohne Gäste-Fans stattgefunden. 13 Monate zuvor war das Kontingent auf 500 personifizierten Rostocker Sitzplatztickets begrenzt worden. Aus Protest verzichteten die Fans.

Diesmal hofft die Polizei, dass der Wunsch, das Spiel im Stadion zu verfolgen, größer ist als die Bereitschaft zu Krawallen. Bei der ausverkauften Begegnung würden keine alkoholischen Getränke am Millerntor verkauft. Zusätzliche Ordner würden hinzugezogen werden, und es werde einen Puffer zwischen den Gästefans und den angrenzenden Heimfans geben, teilte der FC St. Pauli am Freitag mit.