Stade (dpa) – Nach den tödlichen Schüssen in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München steht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in engem Kontakt zu seinem israelischen Amtskollegen Izchak Herzog. «In Israel ist man natürlich mindestens genauso erschrocken wie wir, dass es in der Nähe des israelischen Generalkonsulats einen möglichen Anschlag – mindestens einen möglichen Attentäter – gegeben hat», sagte er bei einem Besuch im niedersächsischen Stade.
«Ich habe mit dem israelischen Präsidenten vereinbart, dass wir in engem Kontakt bleiben und wir ihn informiert halten über das, was wir in den nächsten Stunden vor allen Dingen von den Sicherheitsbehörden über mögliche Motive und Sachverhalte herausbekommen», sagte der Bundespräsident. Mehr als das, was bereits über die Medien verbreitet wurde, wisse er aber auch noch nicht.
In München war am Vormittag ein Bewaffneter bei einem Schusswechsel von der Polizei niedergeschossen worden und an seinen Verletzungen gestorben. Nach Polizeiangaben stammte der 18-Jährige aus Österreich und hatte auch dort seinen Wohnsitz. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schloss einen Anschlagsplan auf das in israelische Generalkonsulat nicht aus. Zur genauen Motivlage machten die Behörden jedoch noch keine konkreten Angaben.