Stolperschwelle erinnert an Häftlinge von KZ-Außenlager

Die sogenannte Stolperschwelle auf dem Gehweg soll die Erinnerung an die mehr als 800 Menschen wachhalten, die als Gefangene im KZ-Außenlager Spaldingstraße starben.
Die sogenannte Stolperschwelle auf dem Gehweg soll die Erinnerung an die mehr als 800 Menschen wachhalten, die als Gefangene im KZ-Außenlager Spaldingstraße starben. Foto: Georg Wendt/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Zum Gedenken an die Häftlinge eines Hamburger KZ-Außenlagers ist in der Spaldingstraße eine sogenannte Stolperschwelle verlegt worden. Sie «erinnert an die über 800 NS-Opfer an diesem Ort in Hammerbrook. Damit wird auch, wie mit den Stolpersteinen, die Erinnerung wachgehalten», erklärte der Sprecher der Stolperstein-Initiative Hamburg, Ingo Wille.

Stolperschwelle entspricht fünf Stolpersteinen

Eine Stolperschwelle hat die Größe von fünf Stolpersteinen und wurde auf Anstoß der Stolperstein-Initiative Hamburg und der «Projektgruppe Italienische Militärinternierte» verlegt und eingeweiht. Zudem erinnert nun im Hostel a&o eine überarbeitete zweisprachige Ausstellung an das Schicksal der Inhaftierten.

Das Außenlager Spaldingstraße gehörte zum Konzentrationslager Neuengamme. Von Ende Oktober 1944 an waren dort nach Angaben der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte im Hinterhaus eines Bürokomplexes mehr als 2.000 Menschen aus den Konzentrationslagern Neuengamme und Fuhlsbüttel interniert. 

Häftlinge mussten Zwangsarbeit leisten – Mehr als 800 Tote

Die Häftlinge aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Polen, den Niederlanden und der Sowjetunion mussten Zwangsarbeit leisten. Unter ihnen waren auch Menschen jüdischer Herkunft. Mehr als 800 Menschen kamen im Außenlager Spaldingstraße ums Leben. Insgesamt gab es in Hamburg den Angaben zufolge mindestens 15 Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. 

«In den Außenlagern des KZ Neuengamme herrschten katastrophale Bedingungen», erklärte Stiftungsvorstand Oliver von Wrochem. Im Außenlager Spaldingstraße sei die Sterblichkeitsrate am höchsten gewesen. Er freue sich, dass dank der Unterstützung der heutigen Eigentümerin auch die Ausstellung zur Geschichte des Außenlagers im Foyer des Hostels habe erneuert werden können. «Gemeinsam mit der Stolperschwelle können damit viele junge Menschen aus aller Welt erreicht werden», sagte Wrochem.