Studie: Klimaschutz beim Wohnen kostet 40 Milliarden Euro

Das Ziel des Hamburger Senats, Wohnen und Heizen bis 2045 klimaneutral zu machen, wird nach einer neuen Studie erheblich teurer.
Das Ziel des Hamburger Senats, Wohnen und Heizen bis 2045 klimaneutral zu machen, wird nach einer neuen Studie erheblich teurer. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Die Verwirklichung der Klimaschutzziele des Hamburger Senats beim Wohnen kostet nach einer neuen Studie 20 Prozent mehr als 2021 geplant. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat eine Machbarkeitsstudie mit Blick auf die Kosten der notwendigen Modernisierungen aktualisieren lassen. Demnach müssen bis 2045 mindestens 40 Milliarden Euro aufgewendet werden, um die Klimaschutzziele bei den Wohngebäuden zu erreichen. 

Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) hält in einem Vorwort zu der Studie als zentrale Erkenntnis fest: «Klimaschutz im Sektor der Wohngebäude ist machbar, finanzierbar und kann sozialverträglich umgesetzt werden – auch bei steigenden Kosten.» 

Keine anlasslose Sanierungspflicht

Die Studienautoren kommen zu dem Ergebnis, dass eine CO2-freie Wärmeversorgung den größten Einfluss auf die Erreichung der Ziele hat. Sie kann zu etwa zwei Dritteln zur Klimaneutralität bis 2045 beitragen. Die Behörde will künftig mehr auf eine kostensensible Gesamtstrategie achten, bei der alle Faktoren im Blick behalten werden. Die sogenannten grauen Emissionen, die bei Umbauten entstehen, sollen mit berücksichtigt werden. «Von anlasslosen Sanierungspflichten, die einen festgelegten Effizienzstandard zu einem bestimmten Stichtag vorschreiben, wird Abstand genommen», erklärt die Senatorin. Ziel müsse die Reduktion der gesamten CO2-Emissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes sein und nicht pauschal die höchste Sanierungstiefe. Zuvor hatte NDR 90,3 über die Studie berichtet. 

Wärmewende wird teurer

Erst am Donnerstag hatten die Hamburger Energiewerke ihren Fernwärmekunden eine Preiserhöhung von rund 30 Prozent angekündigt. Der Ausstieg aus der Kohle ist teurer als gedacht. Der Bau eines neuen Energieparks auf der Dradenau im Hamburger Hafen soll nun 650 statt 600 Millionen Euro kosten. Das ist ein Plus von gut acht Prozent.