Stürmischer Wind an der Ostseeküste – Hochwasser erwartet

Die Trave tritt in Lübecks Altstadt über die Ufer.
Die Trave tritt in Lübecks Altstadt über die Ufer. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Kiel/Rostock (dpa) – Stürmischer Wind führt zu höheren Pegelständen an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Grund sei ein Höhentief, welches zwischen einem Tiefdruckgebiet über Italien und einem Hochdruckgebiet über den britischen Inseln liege, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Dies führt seinen Angaben nach am Montag zu Windgeschwindigkeiten von 85 bis 95 Kilometern die Stunde. Gleichzeitig sei das Wetter an der Küste nebelig trüb und gehe mit Regen einher. Die Temperaturen lägen «typisch norddeutsch» zwischen fünf und sechs Grad, erklärte der Sprecher. Bis Dienstag werde sich der Wind abschwächen.

Kein kritischer Pegelstand

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnte vor Hochwasser an der Ostseeküste am Montag. So werde etwa im Laufe des Tages in der Lübecker Bucht ein Pegelstand von 1,30 Metern über Normalnull erwartet, sagte eine Sprecherin. Ab dem Erreichen des kritischen Pegelstandes von 1,50 Metern wird von einer Sturmflut gesprochen.

In der Kieler Bucht und westlich von Rügen könne der Pegel auf 1,05 Meter über Normalnull steigen. Auf Rügen und östlich davon werde mit einem Pegelstand von einem Meter über Normalnull gerechnet.

Vorbereitung in Wismar

In der Hansestadt Wismar würden ab einem Pegelstand von 1,25 Metern über Normalnull nach Angaben der Stadt Sandsäcke zur Verfügung gestellt. Ebenso seien Anwohnerinnen und Anwohner aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus hochwassergefährdeten Gebieten zu entfernen. Die Stadt betonte: «In der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass die Prognosen mitunter auch übertroffen wurden».

Der in Mecklenburg-Vorpommern für Küstenschutz zuständige Umweltminister Till Backhaus (SPD) betonte, die bisherigen Vorhersagen ließen insbesondere in der Lübecker Bucht eine leichte Überschreitung der Alarmstufe 1 und somit ein leichtes Sturmhochwasser an der Außenküste erwarten. «Allerdings betrifft das nicht die Außenküste Mecklenburg-Vorpommerns, sondern eher den Bereich von Travemünde bis Fehmarn in Schleswig-Holstein.»

Am Pegel Greifswald überschritt der Wasserstand am Vormittag die Ein-Meter-Marke leicht. Am Nachmittag lag er aber laut Backhaus bei 93 Zentimetern über dem mittleren Wasserstand. Im Saaler Bodden sei mit deutlich niedrigeren Wasserständen zu rechnen, hier würden maximale Wasserstände von plus 63 Zentimetern erwartet.