Hamburg (dpa/lno) – Zehntausende Kinder und Jugendliche sind in Hamburg nach sechs Wochen Sommerferien ins neue Schuljahr gestartet. Insgesamt werden 272.970 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2024/25 erwartet – noch einmal 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr und damit so viele wie noch nie, wie es von der Schulbehörde in Hamburg hieß. Erstmals besuchen zudem mehr als eine Viertelmillion Schülerinnen und Schüler – exakt 252.270 – eine staatliche Schule.
Mit der Schülerzahl an den 476 Schulen steigt auch der Bedarf an Lehrkräften um 303 auf insgesamt 15.911 Stellen. Davon entfallen den Angaben zufolge auf die Grundschulen 5.341 Stellen (plus 76), auf die Sonderschulen 838 Stellen (plus 37), auf die Stadtteilschulen 5.696 Stellen (plus 119) und auf die Gymnasien 4.036 Stellen (plus 71). Zudem steige die Zahl der pädagogisch therapeutische Stellen um 90 auf 2.386.
Erst- und Fünftklässler haben noch etwas länger frei
Wie in jedem Schuljahr haben Vorschüler und Erstklässler noch etwas länger frei. Sie starten ein paar Tage später in ihren ersten Schultag. Gleiches gilt für die Fünftklässler bei ihrem Wechsel von der Grundschule in eine weiterführende Schule. Hamburgs Schulen trennen diese Jahrgänge absichtlich vom Rest, um sich ihnen uneingeschränkt widmen zu können und die Bedeutung des Tages für die Kinder zu unterstreichen. Nach Angaben der Schulbehörde starten die knapp 16.500 Fünftklässler am Montag und die meisten der rund 19.800 Erstklässler am Dienstag ins Schuljahr.
Hamburgs katholische Schulen verzeichnen in diesem Schuljahr einen leichten Rückgang bei den Schülerzahlen. Grund für den Rückgang um 79 Kinder und Jugendliche auf 6.164 Schülerinnen und Schüler sei vor allem der laufende Abbau des Niels-Stensen-Gymnasiums sowie des Stadtteilschulzweiges der Katholischen Schule Harburg. «Wir werden die traditionsreiche Katholische Schule Harburg dann als Grundschule auf dem Campus des heutigen Niels-Stensen-Gymnasiums weiterentwickeln – mit ganz neuen räumlichen sowie pädagogischen Möglichkeiten», sagte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule, Christopher Haep.
Linke fordern Hamburger Einschulungspaket für bedürftige Kinder
Die Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft forderte unterdessen, die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in Höhe von 195 Euro pro Schuljahr um ein Hamburger Einschulungspaket in Höhe von 200 Euro zu ergänzen. «Viele Kinder im Bürgergeldbezug müssen schon am ersten Schultag das Gefühl von Scham und sozialer Ausgrenzung erleben, weil sie mit mangelhafter Ausstattung auffallen», sagte Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus. Selbst günstige Schulranzen kosteten mindestens 100 Euro. «Kommen noch eine Schultüte und Federmappe hinzu, ist das Geld längst weg, bevor die nötigen kleinen Materialien gekauft werden können.»