
Hamburg (dpa/lno) – Zum Wahlkampfabschluss hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher noch einmal um Stimmen und eine hohe Beteiligung bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag geworben. «Es geht um Hamburg und da brauchen wir eine mindestens so große Wahlbeteiligung wie zur Bundestagswahl am letzten Sonntag», sagte der SPD-Spitzenkandidat am Donnerstagabend im Klubhaus St. Pauli. An der Bundestagswahl hatten sich in Hamburg mehr als 80 Prozent der Stimmberechtigten beteiligt.
Malu Dreyer liebt besonders die Weltoffenheit Hamburgs
Begleitet wurde Tschentscher bei seinem Auftritt von der früheren rheinland-pfälzischen SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie nannte Hamburg ein Vorzeigeland und lobte die Hansestadt unter anderem für seine Bildungs- oder Wohnungspolitik – und betonte: «Was ich wirklich liebe, ist die Weltoffenheit dieser Stadt.»
Am Sonntag sind knapp 1,32 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger aufgerufen, eine neue Bürgerschaft zu wählen. Umfragen zufolge liegt die SPD trotz Verlusten klar vorn. Danach folgen demnach annähernd gleichauf die zulegende CDU und die Grünen, die mit Verlusten rechnen müssen. Auf Zuwächse können Linke und die AfD hoffen – während die FDP und das BSW Umfragen zufolge an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Umfragen zufolge könnte Tschentscher bequem weiterregieren
Bewahrheiten sich die Ergebnisse auch am Wahltag, könnte Tschentscher bequem weiterregieren. Seine SPD koaliert bereits seit 2015 mit den Grünen – und Tschentscher hat schon klargemacht, dass er dieses Bündnis fortsetzen möchte. Zuletzt hat er aber immer wieder davor gewarnt, dass die Grünen mit der CDU koalieren könnten und so deren Spitzenkandidatin Katharina Fegebank (Grüne) von der Zweiten zur Ersten Bürgermeisterin aufsteigen könnte.
Diese theoretische Möglichkeit hat aber inzwischen der CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering zunichtegemacht, indem er ein Bündnis mit den Grünen ausschloss. Er strebt vielmehr eine Koalition mit der SPD an, was wiederum Tschentschers Verhandlungsposition stärkt. Denn nun könnte er – vorausgesetzt die Wahlergebnisse stimmen – zwischen den Grünen und der CDU wählen und dabei den Preis in die Höhe treiben.