
Kiel (dpa/lno) – Zu Einsamkeit führt das Arbeiten im Homeoffice nach einer Umfrage in Schleswig-Holstein zumeist nicht. Der auf Videokonferenzen oder Telefongespräche begrenzte Austausch mit Kolleginnen und Kollegen führt demnach bei einer großen Mehrheit nicht zu einem schlechteren Kontakt im Team, wie der Einsamkeitsreport der Techniker Krankenkasse Schleswig-Holstein (TK) ergab. Für die Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 2024 gut 1.000 Personen im Norden befragt. 96 Prozent der zumindest gelegentlich Zuhause arbeitenden Schleswig-Holsteiner gaben an, im Homeoffice trotz Distanz einen guten Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen zu haben.
«Viele von uns haben sich an den digitalen Austausch gewöhnt», kommentierte der Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein, Sören Schmidt-Bodenstein, das Ergebnis. Allerdings könne der Bildschirm den direkten persönlichen Austausch nicht komplett ersetzen, wie die Umfrage auch ergab. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Arbeitnehmer mit Arbeit im Homeoffice gab an, manchmal oder sogar häufig den persönlichen Austausch zu vermissen. Bei der Arbeit im Unternehmen gaben das nur neun Prozent an.
16 Prozent der zumindest ab und zu von zu Hause arbeitenden Menschen gaben an, dass ihnen der fachliche Austausch mit dem Team im Homeoffice häufig oder manchmal schwerfalle. Für die Arbeit am Arbeitsplatz vor Ort gaben dies 4 Prozent an.
Große Mehrheit kann sich im Homeoffice gut konzentrieren
Ablenkung ist den Daten zufolge kein großes Thema im Homeoffice. 93 Prozent der zumindest ab und zu im Homeoffice tätigen Erwerbstätigen gaben an, dass es ihnen leichtfalle, sich im Homeoffice zu konzentrieren.
Grundsätzlich fehlt es vielen Arbeitnehmern unabhängig vom Ort der Arbeit an Wertschätzung. 29 Prozent vermisst Lob für gute Leistung im Job. «Wir Menschen neigen schnell dazu, die Arbeit zu kritisieren und Fehler zu suchen», so Schmidt-Bodenstein. Dabei könnten Dank und Lob viel bewirken. «Für das eigene Gefühl und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist positives Feedback enorm wichtig.»
Der Umfrage zufolge arbeiten aktuell 63 Prozent der Erwerbstätigen im Norden ausschließlich im Betrieb. 37 Prozent nutzen die Möglichkeit, mindestens gelegentlich im Homeoffice zu arbeiten.