
Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Wirtschaft kämpft weiter mit andauernder Unsicherheit. Der Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammer (IHK) stieg im ersten Quartal zwar von 87,2 auf 93,1 Punkte, wie aus der am Vormittag in Kiel vorgestellten Konjunkturumfrage hervorgeht. Sie lag aber weiter deutlich unter dem langjährigen Mittel von 107,1 Punkten auf der Skala bis 200.
Zwar hätten sich die Erwartungen der Unternehmen leicht aufgehellt, doch der Weg aus der Krise bleibe mühsam, hieß es weiter. So gingen die Aufträge bei der Industrie und im Baugewerbe weiter zurück, und die Lage im Handel bleibe angespannt. Ebenso seien die Investitions- und Beschäftigungsabsichten weiterhin schwach ausgeprägt. Hauptgrund ist den Angaben nach die andauernde Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
Hansen: Die Politik muss liefern
«Diese Zahlen zeigen einmal mehr, dass die Regierungsbildung in Berlin nun schnellstmöglich zum Abschluss kommen muss, damit die Unternehmen wieder wissen, worauf sie sich wirtschaftspolitisch einstellen können», sagte Knud Hansen, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein. Die politische Unsicherheit müsse ein Ende haben.
Die Unternehmen im Norden hätten sich erstaunlich robust gezeigt, aber die Herausforderungen blieben gewaltig. Hansen betonte: «Die Politik muss jetzt liefern: Planungssicherheit, Entlastung bei den Kosten und verlässliche Standortbedingungen sind die Mindestvoraussetzungen, damit die Wirtschaft im Norden wieder durchstarten kann.»
Größte Herausforderungen sind laut der Umfrage hohe Arbeitskosten (59 Prozent), der Fachkräftemangel (54 Prozent) und die Finanzierungsbedingungen (21 Prozent).