
Hamburg (dpa/lno) – Hamburgerinnen und Hamburger müssen sich wegen Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Dienstag erneut auf Einschränkungen einstellen. Der Beamtenbund dbb und die Gewerkschaft Komba rufen die Beschäftigten der Elbkinder-Kitas zu einem eintägigen Warnstreik auf. Darüber hinaus sollen auch Mitarbeiter der Stadtreinigung, der Hafenaufsicht HPA und der Friedhöfe für einen Tag die Arbeit niederlegen.
Die Stadtreinigung Hamburg kündigte an, dass es wegen des Warnstreiks zu Einschränkungen bei der Müllabfuhr kommen könne. Die Recyclinghöfe sollten aber öffnen wie gewohnt. Für den frühen Morgen (6.00 Uhr) ist eine Kundgebung auf dem Gelände der Stadtreinigung in Bahrenfeld geplant.
Gewerkschaft und dbb wollen für die Tarifbeschäftigten der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (TV-AVH) acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat. Außerdem soll es drei zusätzliche freie Tage geben, für Gewerkschaftsmitglieder sogar vier. Der Tarifvertrag TV-AVH ist Teil der Tarifverhandlungen für Beschäftigte von Bund und Kommunen, der aktuell in Potsdam verhandelt wird.
Auch Verdi ruft zum Warnstreik auf
Zudem ruft die Gewerkschaft Verdi weitere Behörden und Landesbetriebe für Dienstag zu einem Warnstreik auf. Dabei geht es um die Mitarbeiter, die unter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) fallen. Ein Demonstrationszug soll am Vormittag vom Gewerkschaftshaus (10.00 Uhr) nahe dem Hamburger Hauptbahnhof bis zur Finanzbehörde am Gänsemarkt (11.00 Uhr) ziehen, wie Verdi mitteilte. Dazu werden der Gewerkschaft zufolge 1.200 bis 1.400 Teilnehmer erwartet.
Zentrale Forderung der Gewerkschaft ist ein Tarifvertrag zur Altersteilzeit. «Wir brauchen eine verbindliche Regelung zur Altersteilzeit, damit die Beschäftigten ihre Arbeit gesund bis zur Rente durchhalten», sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Die Beschäftigten arbeiteten seit Jahren am Limit.
Zu dem Warnstreik seien die Mitarbeiter aller Bezirksämter, der Fachbehörden und Landesbetriebe sowie die Mitarbeiter der Feuerwehr aufgerufen, sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin. Auch sozialpädagogische Fachkräfte von Schulen und Mitarbeiter der Jugendämter gehörten dazu.
Der Gewerkschaft zufolge sind aktuell rund 5.000 Stellen in der Hamburger Verwaltung unbesetzt. Schon jetzt gingen außerdem viele Beschäftigte frühzeitig in Rente. Eine frühere tarifliche Regelung zur Altersteilzeit war 2009 ausgelaufen.