Kiel (dpa/lno) – Frauen verdienen immer noch weniger als Männer – auch in Schleswig-Holstein. In der Zeitspanne von 2006 bis 2023 habe sich der Unterschied jedoch verringert, teilte das Statistikamt Nord mit. So habe der unbereinigte Gender Pay Gap in den vergangenen drei Jahren bei zwölf Prozent gelegen. Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 lag der Verdienstunterschied bei 18 Prozent. Im Jahr 2008 war der unbereinigte Gender Pay Gap den Statistikern zufolge mit 19 Prozent am höchsten. In den Folgejahren nahm er demnach ab.
Der unbereinigte Gender Pay Gap in Gesamtdeutschland betrug im Zeitraum von 2006 bis 2012 mehrheitlich 23 Prozent. Seit 2013 sank der Verdienstunterschied. Seit dem Jahr 2021 verdienen die Frauen in der Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger als die Männer.
Frauen oft in Berufen und Branchen mit schlechterer Bezahlung
Hauptursachen für die Verdienstunterschiede sind nach Angaben strukturelle Unterschiede. So arbeiten Frauen beispielsweise häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen schlechter gezahlt wird. Darüber hinaus sind Frauen häufiger in Teilzeit tätig, was ebenfalls mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht.
Es gibt aber auch einen unerklärten Teil des Verdienstunterschieds, den sogenannten bereinigten Gender Pay Gap. Dieser steht für den Verdienstunterschied, der besteht, auch wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vergleichbare Eigenschaften aufweisen.
In den Jahren seit 2014 liegen für Schleswig-Holstein leicht steigende Werte von fünf auf sieben Prozent im Jahr 2023 vor. Das bedeutet, dass Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien pro Stunde durchschnittlich sieben Prozent weniger als Männer verdienten. Für Deutschland insgesamt lag dieser Wert 2023 bei 6 Prozent.