
Hamburg (dpa/lno) – Nach dem Verbot, Lachgas an Kinder und Jugendliche zu verkaufen, haben die Hamburger Behörden am Wochenende mehrere Händler kontrolliert. In den elf überprüften Objekten in St. Pauli und an der Sternschanze seien drei Verstöße gegen das Verbot festgestellt worden, teilte das Bezirksamt Altona am Sonntag mit, das gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte, der Polizei und der Sozialbehörde an dem Einsatz beteiligt war.
Um zu überprüfen, ob das Verbot eingehalten wird, gingen am Samstagabend zwei Testkäufer in Läden und versuchten, Lachgas-Produkte zu erwerben. Das Verbot gilt seit 1. Januar. Bei Verstößen drohen laut Innenbehörde Bußgelder bis zu 5.000 Euro.
«Lachgas gehört nicht in die Hände von Minderjährigen», sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). «Der missbräuchliche Konsum birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, deshalb hat Hamburg die Abgabe von Lachgas an Kinder und Jugendliche als erstes Bundesland verboten. Dieses Verbot setzen wir konsequent um.»
Früher wurde das Gas den Angaben zufolge in Kiosken und an Automaten frei verkauft, teilweise in Luftballons zum Inhalieren abgefüllt. Es führt zu einem kurzen Rausch. Zu den gesundheitlichen Folgen zählen nach Angaben der Behörden unter anderem Schwindel, Übelkeit, Bewusstlosigkeit, langfristige neurologische Schäden und im Falle falscher Handhabung Erfrierungen. Kinder und Jugendliche, deren Nervensystem nicht vollständig ausgereift ist, seien besonders gefährdet.
Lachgas – chemisch Distickstoffmonoxid (NO2) – ist seit mehr als 200 Jahren als Narkosemittel in der Medizin bekannt. Inzwischen sind nach Angaben der Deutsche Gesellschaft für Neurologie meist andere Narkosemittel im Einsatz. Schon früh sei Lachgas auch als Partydroge genutzt worden, hieß es.
Bei den Kontrollen wurden auch weitere Verstöße festgestellt. So hätten sechs Betriebe hochprozentigen Alkohol an die Testkäufer verkauft, was einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz darstelle und mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro geahndet werden könne. Zwei Betrieben wurde außerdem kurzfristig der Betrieb untersagt, da keine intakten Feuerlöscher vorhanden gewesen seien.