
Kiel (dpa/lno) – Das Hantieren mehrerer Menschen mit echt aussehenden Schusswaffen auf dem Kieler Vinetaplatz hat einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. Nach dem Zeugenhinweis über etwa 20 Menschen, die um mehrere Autos posieren und mit Schusswaffen hantieren sollen, eilte die Polizei am Sonntagabend mit starken Kräften zu dem Platz im Stadtteil Gaarden, wie die Beamten nun berichteten. Auslöser waren eine täuschend echt aussehende Anscheinswaffe in Gestalt einer Kalaschnikow und eine Schreckschusswaffe.
Einsatzkräfte hielten die Personen im Alter zwischen 12 und 23 Jahren fest und stellten die falsche Waffe sowie die Schreckschusspistole sicher. «Die Ermittler schließen aktuell nicht aus, dass sich einige der vorläufig Festgenommen als Influencer betrachten könnten und womöglich ein Video für die Social-Media-Kanäle drehen wollten», berichtete die Polizei. Bislang sei nur bekannt, dass ein Video des Polizeieinsatzes in den Sozialen Medien kursiere.
Ermittlungen eingeleitet
Gegen einen 21-Jährigen, der die Schreckschusswaffe mit sich führte, ermittelt die Polizei wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Die sichergestellte Kalaschnikow-Nachbildung konnte bislang niemanden zugeordnet werden. Weil keine Autos auf dem Vinetaplatz erlaubt sind, kommen auf die Fahrzeughalter Ordnungswidrigkeitenverfahren zu.
Die Polizei appellierte, dass Einsatzkräfte in solchen Situationen davon ausgehen müssen, dass es sich um echte Waffen handele. «Auch wenn die Einsatzkräfte professionell und hoch trainiert sind, kann es dabei erforderlich werden, die eigenen Dienstwaffen zum Einsatz zu bringen.»