Warnstreik im öffentlichen Dienst – Schleusen betroffen

Auch in der Landeshauptstadt soll es wieder zu einer Demonstration der Beschäftigten im öffentlichen Dienst kommen. (Symbolbild)
Auch in der Landeshauptstadt soll es wieder zu einer Demonstration der Beschäftigten im öffentlichen Dienst kommen. (Symbolbild) Foto: Bodo Marks/dpa

Kiel (dpa/lno) – Vom nächsten Warnstreik im öffentlichen Dienst im Norden sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag auch die Schleusen zum Nord-Ostsee-Kanal in Kiel und Brunsbüttel betroffen. In der Landeshauptstadt wird zudem erneut die Verkehrsraumüberwachung und die Zulassungsstelle im Rathaus bestreikt. 

Betroffen von den Streikmaßnahmen sind auch kommunale Kitas, die städtischen Senioreneinrichtungen, die Entsorgungsbetriebe, die Stadtreinigung, die Stadtwerke sowie die Kreisverwaltungen und Rettungsdienste. Insgesamt werde der öffentliche Dienst von Bund und Kommunen in ganz Schleswig-Holstein die Arbeit niederlegen, sagte ein Verdi-Sprecher. 

«Die Realität ist: Der öffentliche Dienst mit seinen Beschäftigten wird diskreditiert», sagte die Landesleiterin von Verdi Nord, Susanne Schöttke. «Wir brauchen Wertschätzung für die Beschäftigten und nicht sinnbefreites Geschwafel von einem zu teuren öffentlichen Dienst.» Daseinsvorsorge sei Arbeit des Staates und das Rückgrat der Demokratie, daher müsse sie gestärkt werden – auch mit einem ordentlichen Angebot der Arbeitgeber. 

Erneute Demonstrationen

Nachdem bereits am vergangenen Mittwoch rund 4.000 Beschäftigte im Land auf der Straße waren, sind auch in Kiel und Lübeck wieder Demonstrationen angekündigt. In der Landeshauptstadt wollen die Beschäftigten zum Kommunalen Arbeitgeberverband ziehen. In Lübeck soll am Gewerkschaftshaus demonstriert und danach durch die Innenstadt gezogen werden. 

Forderungen von Verdi

Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn für die Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zudem solle die Vergütung von Praktika und Ausbildungen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Ebenso seien drei freie Tage mehr für die Angestellten nötig. 

Die Arbeitgeberseite hat noch kein Angebot vorgelegt. Am 17. Februar soll in Potsdam die zweite Verhandlungsrunde beginnen.