Berlin (dpa) – Fast vier Wochen nach der Havarie unweit der Insel Rügen darf der Öltanker «Eventin» seine Fahrt wegen laufender Untersuchungen weiterhin nicht fortsetzen. Solange das Ergebnis der Prüfungen ausstehe, gelte ein verkehrliches Weiterfahrverbot, sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums in Berlin.
Nach diesen Angaben laufen zwei Untersuchungen, an denen der Zoll sowie die Klassifikationsgesellschaft DNV – eine Art Schiffs-Tüv – beteiligt seien. Die Ergebnisse gingen an Panama als Flaggenstaat. Dieser habe die Besatzung der «Eventin» angewiesen, mit den Dienststellen in Deutschland zu kooperieren.
Ministerium hofft auf «zeitnah vorliegendes Prüfergebnis»
Zum weiteren Zeitplan machte die Sprecherin keine genauen Angaben. «Da bitte ich Verständnis, dass ich jetzt über einen Zeitraum nicht spekulieren kann. Wir hoffen auf ein zeitnah vorliegendes Prüfergebnis», sagte sie.
Bei den zollrechtlichen Prüfungen ging es früheren Angaben zufolge etwa um die Frage, ob es sich bei den rund 100.000 Tonnen Öl an Bord der «Eventin» um russisches Öl handelt und das Öl-Embargo der EU verletzt wird. Die Staatsanwaltschaft Stralsund hatte mitgeteilt, dass kein Anfangsverdacht für eine Straftat bestehe. Auch wegen technischer Prüfungen wurde die Weiterfahrt des fast 20 Jahre alten Schiffes untersagt.
Das Schiff, das zeitweise stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee trieb, wurde von deutschen Einsatzkräften gesichert und vor Sassnitz auf Rügen geschleppt.