
Kiel/Rendsburg (dpa/lno) – Die Anzahl der Milcherzeuger in Schleswig-Holstein nimmt kontinuierlich ab – während die Menge der produzierten Milch insgesamt gleich bleibt. Wie das Landwirtschaftsministerium in Kiel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, gab es im Jahr 2024 noch 2.800 Milchviehbetriebe. Dies seien 700 weniger als 2021.
Zudem sei im gleichen Zeitraum auch die Anzahl der Milchkühe im nördlichsten Bundesland von etwa 360.000 auf 333.000 gesunken. Dennoch werden den Angaben des Ministeriums zufolge weiterhin rund drei Milliarden Kilogramm Milch produziert. Dabei zeige sich auch nach Zahlen des Landesbauernverbandes, dass die Kühe immer mehr Milch produzieren:
So gab 2024 eine Kuh im Schnitt 9.825 Kilogramm Milch – 371 Kilogramm mehr als im Jahr zuvor. Als Begründung für die zunehmende Leistung der Milchkühe nannte der Verband den Zuchtfortschritt, der zu einer langen Lebensdauer der Tiere führe, den technischen Fortschritt wie etwa den Einsatz von Melkrobotern und ein besseres Hygienemanagement in den Betrieben.
Verband: Anreize für Übernahmen
Für Betriebsaufgaben macht der Landesbauernverband die mangelnde Planungssicherheit, den Fachkräftemangel und überbordende Bürokratie verantwortlich. Junge Landwirtinnen und Landwirte würden sich oftmals aufgrund der Rahmenbedingungen gegen eine Übernahme der elterlichen Betriebe entscheiden.
«Die Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebes ist kein „nine to five“-Job mit geregelten Arbeitszeiten und Wochenende», sagte eine Sprecherin des Verbandes. EU-weite vergleichbare Wettbewerbs-, sichere Investitionsbedingungen und ein Abbau von Kontroll- und Dokumentationspflichten könnten hingegen Anreize für eine Übernahmeentscheidung sein.