Hamburg (dpa/lno) – Studierende müssen im Sommersemester für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) in Hamburg tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-gesucht.de hervor. Demnach kostet ein Zimmer in der Hansestadt im Sommersemester 2023 im Schnitt 570 Euro – das sind 70 Euro oder 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor zehn Jahren kostete ein WG-Zimmer in Hamburg noch durchschnittlich 400 Euro.
Bundesweit müssen Studierende laut der Studie im Schnitt 458 Euro für ein Zimmer bezahlen. Vor einem Jahr waren es noch rund 414 Euro – die Preise legten also um mehr als zehn Prozent zu. Am teuersten ist die Miete in München (720 Euro), gefolgt von Berlin (640 Euro). In Erfurt stieg die Miete auf 352 Euro, in Leipzig auf 365 Euro. Für ihre Erhebung haben das MMI und WG-Gesucht 94 Hochschulstandorte mit mindestens 5000 Studierenden ausgewertet. Durchgeführt wird die Marktbeobachtung seit 2013.
Dem geschäftsführenden Direktor des Moses Mendelssohn Instituts, Stefan Brauckmann, zufolge ist der Anstieg vor allem auf höhere Energiekosten zurückzuführen. Er forderte dringend zusätzliche finanzielle Unterstützung für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen. «In immer mehr Städten braucht es mittlerweile das volle Gehalt eines Minijobs, 520 Euro, um die Wohnkosten zu tragen», sagte Brauckmann.