Maui (dpa) – Lina Erpenstein hat in Maui auf Hawaii den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Die Kielerin verpasste zwar den möglichen WM-Titel in der Windsurf-Königsdisziplin Wave, durfte sich aber über den zweiten Platz freuen. Geschlagen geben musste sie sich im Kampf um die Saisonmeisterschaft nur Sarah-Quita Offringa (Aruba).
Erpenstein hat ihre Freundin und Rivalin Offringa in diesem Jahr stark gefordert und war als Weltranglisten-Erste nach Hawaii gereist. Beim WM-Showdown verfehlte die Deutsche den Einzug ins Finale als Fünfte jedoch knapp. «Es gab Begegnungen mit Sarah-Quita auf dem Wasser, da hätten wir beide Weltmeisterin werden können», sagte Erpenstein.
Das Event in Maui gewann Sarah Hauser aus Neukaledonien vor Offringa, die damit Weltmeisterin wurde. Doch auch Erpenstein durfte jubeln. «Die Vize-Weltmeisterschaft ist mein größter Erfolg jemals. Der WM-Titel bleibt das Ziel für die Zukunft.»
Kurz vor Abschlussprüfung im Medizinstudium
Die deutsche Aufsteigerin der Saison steht zwei Wochen vor ihrer Abschlussprüfung im Medizinstudium an der Universität in Kiel. «Ich hatte auch hier auf Hawaii meine Bücher dabei, war zeitweise mit dem Kopf woanders», sagte sie. Im kommenden Jahr will Erpenstein die WM-Krone in Vollzeit jagen und parallel ihre Doktorarbeit schreiben. «Ich fahre seit Jahren gegen Athletinnen, die es in Vollzeit machen. Es wird spannend, wenn ich das auch endlich tun kann.»
Für ihre ehrgeizigen Pläne will Lina Erpenstein weitere Förderer finden und ihr Können im Tour-Finalrevier vor Hawaii ausbauen. «Da kommt der Wind immer von rechts statt wie bei uns in Nord- und Ostsee von links. Sarah-Quita ist viel erprobter in Wind von rechts.» Daran will auch Erpenstein für ihre Zukunft im Windsurfsport arbeiten.