Wolfswelpe im Sachsenwald nachgewiesen

In Schleswig-Holstein gibt es ein weiteres Wolfsrudel - mit einem kleinen Wolfswelpen. (Archivbild)
In Schleswig-Holstein gibt es ein weiteres Wolfsrudel - mit einem kleinen Wolfswelpen. (Archivbild) Foto: Oliver Dietze/dpa

Kiel (dpa/lno) – Es gibt ein weiteres Wolfsrudel in Schleswig-Holstein. Ein privates, geprüftes Video erbrachte nun den Nachweis eines Wolfswelpen im Sachsenwald, wie das Landesamt für Umwelt berichtete. Ein Autofahrer hatte den Wolf am 29. September nahe des Sachsenwaldes gefilmt.

Nach Einschätzung der Fachleute des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements steht fest, dass es sich bei dem gefilmten Tier um ein diesjähriges Jungtier handelt. Es ist etwa fünf Monate alt. Noch ist unklar, wie viele Welpen in diesem Jahr im Sachsenwald geboren wurden.

Wolfspaar seit 2021 beobachtet

Bereits seit 2021 ist bekannt, dass sich im größten zusammenhängenden Waldbereich des Bundeslandes ein Wolfspaar etabliert hat. Es bestand aus der Fähe «GW2093f» und dem Rüden «GW2071m». Bis Sommer 2023 wurde es dort regelmäßig gemeinsam beobachtet.

Im Oktober 2023 wurde erstmals eine andere Wolfsfähe «GW3131f» zusammen mit dem Rüden im Sachsenwald nachgewiesen. Die Experten des Wolfsmanagements versuchen, auch den Verbleib von «GW2093f» zu klären. 

Weiteres Rudel

Nach Angaben des Umweltministeriums gibt es im Kreis Segeberg ein weiteres Wolfsrudel. Dort gebe es sichere Belege für zwei erwachsene Tiere, zwei sogenannte Jährlinge und acht Welpen. Daneben gebe es ein aus zwei erwachsenen Wölfen und vier Welpen bestehendes Rudel im Bereich Langenlehsten (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Leisterförde (Mecklenburg-Vorpommern), das sich zeitweise im Land aufhalte.

Neben der CDU fordert auch die FDP ein wirksames Bestandsmanagement für den Wolf in Schleswig-Holstein. Die Fraktion will dies in der kommenden Woche zum Thema im Landtag machen. «Die Romantisierung des Wolfes hat nun endlich ein Ende», hatte der Parlamentarische Geschäftsführer Oliver Kumbartzky der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Ihr Antrag soll sich mit der Position des CDU-Landesparteitags decken. Unter anderem sollen für das Land lebensnotwendige Deiche als wolfsfreie Zonen definiert werden.

Die mit der CDU regierenden Grünen sehen die Forderungen nach der Begrenzung des Wolfsbestands kritisch. Der Wolf müsse auch als geschützte Art einen guten Erhaltungszustand aufweisen, bevor er ohne Einschränkungen bejagt werden dürfe, sagte Grünen-Landeschef Gazi Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Dieser sei noch nicht erreicht.

Schutzstatus

Vertreter der EU-Staaten hatten Ende September mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung änderte mit ihrer Zustimmung in Brüssel ihren Kurs in der Wolfspolitik. 

Mit der Entscheidung ist ein schwächerer Schutzstatus aber noch nicht bindend im EU-Recht verankert. Vorgesehen ist, dass der Schutzstatus des Wolfes von streng geschützt auf geschützt gesenkt werden soll.