Zehn Jahre Haft für tödlichen Messerstich gefordert

Für den tödlichen Messerstich gegen einen 17-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft gefordert. (Archivfoto)
Für den tödlichen Messerstich gegen einen 17-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft gefordert. (Archivfoto) Foto: Bernhard Sprengel/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Im Prozess um einen tödlichen Messerstich auf einen Jugendlichen vor einem Haus in Hamburg-Billstedt hat die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von zehn Jahren für den 24 Jahre alten Angeklagten gefordert. Das teilte das Landgericht Hamburg auf Nachfrage mit. Der Angeklagte hatte sich am ersten Prozesstag nach seinem Geständnis für die Tat entschuldigt. Ihm wird Totschlag vorgeworfen. Die Verteidigung soll ihr Plädoyer am Montag halten, ein Urteil ist für Mittwoch geplant. 

Der Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft soll den 17-Jährigen nach einem Streit mit einem Klappmesser angegriffen haben. Laut Anklage wollte der junge Afghane am 25. Januar einen 14-jährigen Freund aus einer Wohnung abholen. Doch der Angeklagte habe ihm den Zutritt verwehrt, wodurch es zu der Auseinandersetzung kam.

Messerstich ohne Vorwarnung

Der 17-Jährige habe wenig später mit mehreren anderen Personen das Haus verlassen. Auf dem Vorplatz des Mehrfamilienhauses soll der Angeklagte dem Jugendlichen ohne Vorwarnung eine lebensgefährliche Stichverletzung zugefügt haben. Der Verletzte versuchte zu flüchten, geriet aber ins Stolpern. Der Angeklagte soll auf den am Boden liegenden Jugendlichen getreten und ihn erneut mit dem Messer verletzt haben. Der 17-Jährige starb wenige Stunden später im Krankenhaus. Das gesamte Tatgeschehen wurde nach Angaben des Verteidigers von einer Videokamera aufgezeichnet.